Katholische Frauenbewegung Österreichs trauert um Sabine Oberhauser
[Wien, 24.2.2017, PA] Mit großer Trauer hat die Katholische Frauenbewegung Österreichs die Nachricht vom Tod von Frauen- und Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser entgegengenommen. „Österreich, und vor allem wir Frauen, haben mit Sabine Oberhauser eine Politikerin verloren, die sich, wo immer sie tätig war, leidenschaftlich und mitreißend für die Anliegen von Frauen stark gemacht hat“, so Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs. Als Frauenministerin wäre Sabine Oberhauser am 7. März beim Benefizsuppenessen der Aktion Familienfasttag der kfbö erwartet worden. 2014 hatte die seinerzeitige Nationalratspräsidentin Barbara Prammer gemeinsam mit der kfbö zum Benefizsuppenessen geladen gehabt: „Wir gedenken dieser beiden Frauen in Dankbarkeit und mit großem Respekt, aber auch ermutigt durch ihr Beispiel und gestärkt durch ihr Vermächtnis“, so Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.
Sabine Oberhauser, geboren am 30. August 1963 in Wien, studierte Medizin und war zunächst als Allgemein- sowie Jugend- und Kinderärztin tätig. Ab 1998 engagierte sich die Mutter zweier Töchter in der Gewerkschaft, 2009 wurde sie Vizepräsidentin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Von 2006 bis 2014 fungierte Sabine Oberhauser als Abgeordnete zum Nationalrat, bis 2013 als Gesundheitssprecherin und ab 2013 als Sozialsprecherin der Sozialdemokratischen Parlamentsfraktion. Am 1. September 2014 wurde sie zur Nachfolgerin von Alois Stöger als Gesundheitsministerin bestellt, am 1. Juli 2016 zusätzlich als Frauenministerin angelobt.
Sonja Ablinger, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, dem auch die Katholische Frauenbewegung Österreichs angehört, erinnert: „ Als sie im Juli des Vorjahres angelobt wurde, stellte sie in ihren ersten Interviews als Frauenministerin so treffend fest: ´Politik ist Bohren harter Bretter. Bei Frauenpolitik kommt noch eine Stahlplatte hinzu… Frauen müssen lästig sein. Ich habe aber nicht vor, dabei verhärmt und verbiestert zu sein. Ich werde mir mein Lachen und mein freundliches Gesicht nicht verderben lassen.´” Als engagierte Feministin und als warmherziger Mensch werde Oberhauser vielen in Erinnerung bleiben, so Ablinger.
Sabine Oberhauser war von 2004 bis 2006 Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings und führte die Dachorganisation „mit viel Elan und Engagement“, so die derzeitige Frauenring-Vorsitzende. „Weder Alibiaktionen noch Schönreden hilft den Frauen“, habe Oberhauser als Frauenringvorsitzende deutlich gemacht: „Immer wieder forderte sie konkrete Maßnahmen gegen Frauenarmut und Einkommensbenachteiligung. Sie machte Frauen Mut und war stets überzeugt, dass Frauen aktiv gegen Ungerechtigkeiten ankämpfen müssen“. Ablinger erinnert an Oberhausers Auftrag: „Wir müssen endlich unsere Sache selbst in die Hand nehmen und, wenn notwendig, mehr als nur kräftig auf den Tisch hauen. Frauen müssen endlich von der Dienerinnenrolle Abschied nehmen und Selbstbewusstsein zeigen. Nicht nur am Internationalen Frauentag, sondern tagtäglich und überall."