Nicaragua
Unser Projektland
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Frauenrechte und Selbstbestimmung in Nicaragua
Nicaragua zählt zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas – und gleichzeitig zu den repressivsten. Seit 2018 unterdrückt das autoritäre Regime von Präsident Daniel Ortega und Vizepräsidentin Rosario Murillo systematisch zivilgesellschaftliche Bewegungen, unabhängige Medien, feministische Netzwerke und Organisationen. Besonders Frauen, indigene Gruppen und Aktivist*innen stehen im Fokus staatlicher Verfolgung. Doch trotz Überwachung, Drohungen und Gewalt setzen sich viele mutige Menschen für Bildung, Gerechtigkeit und soziale Teilhabe ein. Ihr Engagement ist Ausdruck feministischer Selbstermächtigung – und ein Akt des Widerstands gegen patriarchale und koloniale Machtstrukturen.
Als ich 17 war, stand ich am Meeresufer meines Lebens und konnte nur sehnsüchtig hinausblicken.
Eine Teilnehmerin von MIRIAM, Rechtsberaterin
MIRIAM: Bildung als Widerstand – Frauen stärken Frauen
Mutiger Einsatz gegen Repression, Ungleichheit und koloniale Kontinuitäten
Die Organisation MIRIAM, gegründet 1989 von der österreichischen Ordensfrau Dr.in Doris Huber, stärkt Frauen und Mädchen durch Bildung, psychosoziale Begleitung und politische Bildung. In Nicaragua, Guatemala, Österreich und der Schweiz begleitet das Netzwerk junge Menschen auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben.
„In meinen Workshops lerne ich nicht nur, wie ich mich schütze – ich lerne auch, wie ich andere stärke.“
– Promotorin aus Matagalpa
Trotz eines politischen Klimas, das kritische Stimmen unterdrückt – über 5.600 NGOs und mehr als 50 Universitäten wurden in den letzten Jahren verboten – führt MIRIAM Bildungsprogramme weiter. Die Stipendiantinnen werden zu Promotorinnen für Gewaltprävention ausgebildet und geben ihr Wissen in ihren Gemeinden weiter. Bildung wird so zu einem Werkzeug des Wandels – gegen Gewalt, Armut und Ausgrenzung.
Weitere Einsatzgebiete der Aktion Familienfasttag in Nicaragua:
Zurzeit unterstützt die Katholische Frauenbewegung vier Projekte in den Landesteilen RAAS (Región Autónoma del Atlántico Sur), Nord-Nicaragua.
Arbeitsschwerpunkte: Gewaltprävention, Bildungsgerechtigkeit, Stärkung weiblicher und queerer Selbstbestimmung
Aktuelle Lage in Nicaragua: Repression und Widerstand
- Seit 2018 hat sich das politische Klima dramatisch verschärft. Proteste werden gewaltsam unterdrückt, Medien zensiert, Menschen entmündigt.
- Über 5.600 NGOs wurden seitdem geschlossen – darunter mehr als 1.300 religiöse und feministische Organisationen.
- Mehr als 50 Universitäten – darunter auch katholische – wurden verboten oder unter staatliche Kontrolle gestellt.
- Kritische Stimmen wurden entbürgert, ins Exil gezwungen oder inhaftiert. 2023–2024 verloren über 546 Menschen ihre Staatsbürgerschaft.
- Frauen und queere Personen sind besonders betroffen: sexualisierte Gewalt, digitale Überwachung, restriktive Anti-Feminismus-Gesetze und mediale Hetze sind verbreitet.
- Internationale Wirtschaftsinteressen, strukturelle Abhängigkeiten und koloniale Kontinuitäten tragen zur Instabilität bei und verschärfen Ungleichheiten im Land.
Bildung ermöglichen – Widerstand stärken
Jetzt spenden und Teil der Veränderung werden!
8 Euro/Monat
Finanzierung eines Workshops zur Gewaltprävention (inkl. Transport, Jause, Materialien)
20 Euro einmalig
Teilnahme am Jahrestreffen für eine Stipendiatin – für Austausch, Vernetzung und kollektives Empowerment
100 Euro/Monat
Vollstipendium für eine Studentin – Studiengebühren, Transport, Lebensunterhalt
Vielen Dank!
Steckbrief Nicaragua
Nicaragua liegt auf der zentralamerikanischen Landbrücke zwischen Pazifik und Karibik. Das Land ist reich an natürlicher Schönheit und kultureller Vielfalt – und zugleich von einer Geschichte kolonialer Ausbeutung, US-Interventionen und struktureller Ungleichheit geprägt. Der Name „Nicaragua“ stammt aus der indigenen Nahuatl-Sprache: nican aráhuac bedeutet sinngemäß „hier sind die Menschen“.
Heute kämpfen viele dieser Menschen – insbesondere Frauen, indigene und marginalisierte Gruppen – für ein Leben in Würde, Gerechtigkeit und Freiheit.
- Hauptstadt: Managua
- Fläche: 130.373 km²
- Bevölkerung: 6,9 Mio. (2024)
- Durchschnittsalter: 25 Jahre
- Lebenserwartung: 76 Jahre
- Religionen: 59 % katholisch, 22 % protestantisch, 16 % religionslos oder indigene Glaubensformen (Stand 2005)





