„Mabuhay!“ beim Online-Kennenlernen
Magandang hapon!“ (Guten Tag) und „Mabuhay!“ (Begrüßung, in etwa: „Langes Leben!“) klang dank Internet und Online-Meeting von Österreich aus in Richtung Mapulang Lupa, einer Armensiedlung im Großraum Manila auf den Philippinen. „Guten Tag!“ und „Hallo!“ kam von den Teilnehmer:innen der dortigen Fraueninitiative AKKMA (Aktibong Kababaihan sa Komunidad ng Mapulang Lupa, auf Deutsch in etwa „Aktiv für die Frauen in Mapulang Lupa“) zurück nach Österreich, hinein in Büros und durch Wohnzimmer. Weder die kfb- noch die AKKMA-Vertreter:innnen hatten sich von der Corona-Pandemie davon abhalten lassen wollen, ein gegenseitiges Kennenlernen auf die Beine zu stellen. Deshalb verlegten sie den Veranstaltungsort kurzerhand in den virtuellen Raum und kamen in großer Runde via Computerbildschirm und Smartphone zusammen – über alle geografischen und sprachlichen Grenzen hinweg.
Beim Online-Kennenlernen hatten Teilnehmer:innen der Aktion Familienfasttag aus den Pfarren oder Diözesen die Chance, das Schwerpunktprojekt 2022 AKKMA und die vielen Wirkungsbereiche der 347 engagierten Mitarbeiter:innen dort kennenzulernen. Im Gespräch „Basis zu Basis“ stellte die Präsidentin Dolores Dailisan die Initiative zur konkreten Verbesserung der Lebensumstände in der informellen Armensiedlungen vor. Sie erzählte vom Gesundheitsservice, bei dem Krankenbesuche und kostenlose Behandlungen durch Ärzt:innen organisiert werden, von den Trainings für gesunde Ernährung, Hygiene, Gesundheitsvorsorge und Kindererziehung sowie von der Kindertagesstätte, in der die Kleinsten betreut und ihre Eltern damit entlastet werden. Zusätzlich haben die Frauen verschiedene Einkommen schaffende Projekte gestartet, wie die Herstellung von Erdnussbutter, Waschpulver, Weichspüler und Abwaschmittel. Im Zentrum stehen die „Schulungen und Workshops, in denen über die Rechte von Frauen, Kindern und der Menschen allgemein aufgeklärt wird“, so Dailisan. Hier erfahren die Filipina auch, wie sie sich vor Gewalt in der Familie schützen können.
In kleinen Gruppen haben die Teilnehmer:innen das Online-Meeting auch genutzt, um sich über verschiedene Alltagsthemen der Care-Arbeit wie Aufgabenverteilung, Geschlechterrollen und der tagtäglichen Belastung in den zwei unterschiedlichen Lebenswelten auszutauschen. Denn gerade hier setzt das Partner:innprojekt an: „Ziel ist es, Frauen und Kinder zu stärken und ihnen so ein besseres Leben zu ermöglichen“, sagt Emelita Ablir, AKKMA-Projektkoordinatorin. „Die enge Zusammenarbeit mit der kfb ist für uns besonders in Zeiten wie diesen lebensnotwendig“, führt sie weiter aus. Wegen der Pandemie sind die Lebensumstände zum Teil noch herausfordernder geworden. „Unsere Kooperation ist einzigartig. Ein persönlicher Austausch wie dieser ist gerade jetzt für uns alle stärkend und nährend.“
© Christine Buchinger. Der Artikel wurde dem Familienfasttagsmagazin 02/2022 entnommen.